E85

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Die GS kann mit dem zu 85% aus Ethanol und zu 15% aus Benzin bestehende Kraftstoff nicht ohne Umbaumaßnahmen betrieben werden. Beding durch den niedrigeren Energiegehalt magert das Gemisch mit der Standardbedüsung zu stark ab. Der Motor läuft bereits im Leerlauf sehr schlecht, an Fahrbetrieb ist gar nicht zu denken.   
Die GS kann mit dem zu 85% aus Ethanol und zu 15% aus Benzin bestehende Kraftstoff nicht ohne Umbaumaßnahmen betrieben werden. Beding durch den niedrigeren Energiegehalt magert das Gemisch mit der Standardbedüsung zu stark ab. Der Motor läuft bereits im Leerlauf sehr schlecht, an Fahrbetrieb ist gar nicht zu denken.   
=Düsen=
=Düsen=
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Um den preiswerteren Kraftstoff fahren zu können, müssen die Leelrauf- und Hauptdüse durch Größere ersetzt werden. Standardmäßig sind 60er Leerlaufdüsen und -je nach Baujahr und Drossel- 118-135er Hauptdüsen verbaut. 57,5er Leerlauf- und 155er Hauptdüsen haben sich in eigenen Versuchen als praktikabel erwiesen.  
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Um den preiswerteren Kraftstoff fahren zu können, müssen die Leelrauf- und Hauptdüse durch Größere ersetzt werden. Standardmäßig sind 40er Leerlaufdüsen und -je nach Baujahr und Drossel- 118-135er Hauptdüsen verbaut. 57,5er Leerlauf- und 155er Hauptdüsen haben sich in eigenen Versuchen als praktikabel erwiesen.  
=Fahrbetrieb=
=Fahrbetrieb=
Bis auf schlechte Gasannahme bei sehr schlechten Wetter sind keine Einschränkungen bemerkbar gewesen.
Bis auf schlechte Gasannahme bei sehr schlechten Wetter sind keine Einschränkungen bemerkbar gewesen.
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=Winterbetrieb=
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Die oben genannte Düsenkombination hat sich bei Temperaturen <0° zwar als fahrbar, nicht jedoch als optimal herausgestellt. Die Gasannahme aus dem Leerlauf heraus ist schlechter. Die um 1/2-1 Umdrehungen herausgedrehte Gemischschraube verbesserte die Gasannahme deutlich. Bei höheren Drehzahlen verhält sich der Motor weniger kultiviert, auch kam es zu im Volllastbetrieb zu gelegentlichen Fehlzündungen. Eine um 1-2 Größen vergrößerte Hauptdüse könnte das Problem beheben, aufgrund der Wirtschaftlichkeit wurde dies jedoch nicht probiert.
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Das Kaltstartverhalten verschlechtert sich bei Temperaturen <5° rapide. Eine intakte Batterie ist im Winter zwingende Voraussetzung für einen sicheren Start.
=Mehrverbrauch=
=Mehrverbrauch=
Bedingt durch den erhöhten Kraftstoffdurchlass der Düsen stieg der Verbrauch im Testzeitraum von ca. 4,4l Superbenzin auf 5,8l e85. Je nach Fahrweise kann der Verbrauch weiter stark ansteigen. Bei rabiater Fahrweise auf Landstraßen mit Dauerdrehzahlen kurz vor dem roten Bereich, stieg der Verbrauch auf fast 8l e85 an, der Benzinverbrauch hätte hier allerdings auch bei ca. 5,5-6l gelegen.
Bedingt durch den erhöhten Kraftstoffdurchlass der Düsen stieg der Verbrauch im Testzeitraum von ca. 4,4l Superbenzin auf 5,8l e85. Je nach Fahrweise kann der Verbrauch weiter stark ansteigen. Bei rabiater Fahrweise auf Landstraßen mit Dauerdrehzahlen kurz vor dem roten Bereich, stieg der Verbrauch auf fast 8l e85 an, der Benzinverbrauch hätte hier allerdings auch bei ca. 5,5-6l gelegen.
=Motor=
=Motor=
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Eine Endoskopie des Brennraums und der Ventilsitze nach ca. 7000 Testkilometern lies keine Schäden erkennen. Auch nach 25.000km (ca. 13 Monate nach Umbau) sind keine Änderungen zu vermelden. Dass Ethanol unbeschichtete aluminiumkomponenten des Motors angreift, ist Fakt. Ob sich die Materialabtragung innerhalb eines angenommenen Nutzungszeitraumes von 100.000km negativ auswirken, ist fraglich. Langzeiterfahrungen sind leider keine vorhanden. <br> Im kalten Motor gelangt ein geringer Teil des Gemischs aus dem Brennraum an den Kolbenringen vorbei in den Motor. Dieser Vorgang ist selbst bei tadelloser Kompression unvermeidlich. Benzin verdampft im heißen Öl relativ schnell. Von undichten Schwimmerventilen mal abgesehen, sind keine Motorschäden bekannt, die auf Benzin in Öl zurückzuführen sind. Bei e85 verhält sich dies anders. Bedingt durch den höheren Siedepunkt verdampft Ethanol später. Ein Einsatz der GS auf Kurzstrecken verbietet sich somit um eine Verdünnung des Öls zu verhindern.<br> Das Kaltstartverhalten ist größtenteils unverändert. Durch chemische Analyse des Motoröles hat sich herausgestellt, dass der Wasseranteil im Öl leicht steigt. Die von einen großen Ölhersteller genannte Obergrenze von 1vol% wurde zwar nicht einmal ansatzweise erreicht, trotzdem sollte das vorgeschriebene Ölwechselintervall nicht verlängert werden.
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Eine Endoskopie des Brennraums und der Ventilsitze nach ca. 7000 Testkilometern lies keine Schäden erkennen. Auch nach 25.000km (ca. 13 Monate nach Umbau) sind keine Änderungen zu vermelden. Dass Ethanol unbeschichtete aluminiumkomponenten des Motors angreift, ist Fakt. Ob sich die Materialabtragung innerhalb eines angenommenen Nutzungszeitraumes von 100.000km negativ auswirken, ist fraglich. Langzeiterfahrungen sind leider keine vorhanden. <br> Im kalten Motor gelangt ein geringer Teil des Gemischs aus dem Brennraum an den Kolbenringen vorbei in den Motor. Dieser Vorgang ist selbst bei tadelloser Kompression unvermeidlich. Benzin verdampft im heißen Öl relativ schnell. Von undichten Schwimmerventilen mal abgesehen, sind keine Motorschäden bekannt, die auf Benzin in Öl zurückzuführen sind. Bei e85 verhält sich dies anders. Bedingt durch den höheren Siedepunkt verdampft Ethanol später. Ein Einsatz der GS auf Kurzstrecken verbietet sich somit um eine Verdünnung des Öls zu verhindern. Während eines Warmlaufvorgangs hat sich ca. 10-15ml Flüssigkeit aus der Motorentlüftung in den eingebauten Flüssigkeitsabscheider gesammelt. Somit ist es berechenbar, wieviele Kaltstartvorgänge ohne Erreichen der normalen Motortemperatur nötig sind, um eine für den Motor tötliche Flüssigkeitsansammlung im Öl zu erreichen. <br> Das Kaltstartverhalten ist größtenteils unverändert. Durch chemische Analyse des Motoröles hat sich herausgestellt, dass der Wasseranteil im Öl leicht steigt. Die von einen großen Ölhersteller genannte Obergrenze von 1vol% wurde zwar nicht einmal ansatzweise erreicht, trotzdem sollte das vorgeschriebene Ölwechselintervall nicht verlängert werden.
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=Gummi- und Kunststoffteile=
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Die im Vergaser und Tank verbauten Kuststoffteile weisen 13 Monate nach dem Umbau keine sichtbaren Schäden auf. Die Vergaserdichtungen bestehen- sofern es sich um Originalteile handelt- aus Fluorkautschuk, dem eine gute Ethanolbeständigkeit nachgesagt wird. Auch befinden sich die Ansaugstutzen im vorbildlichen Zustand. Sollte es an den Gummiteilen jedoch zu einen Schaden kommen, ist fraglich, ob dieser durch Ethanol verursacht oder zumindest begünstigt wird. Die Teile sind von Haus aus nicht unzerstörbar, z.B. treten defekte Vergaserdichtungen-  auch ohne stark erhöhten Ethanolanteil im Kraftstoff- recht häufig auf.  
=Umbau- und Folgekosten=
=Umbau- und Folgekosten=

Aktuelle Version vom 08:39, 11. Aug. 2011


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Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die GS kann mit dem zu 85% aus Ethanol und zu 15% aus Benzin bestehende Kraftstoff nicht ohne Umbaumaßnahmen betrieben werden. Beding durch den niedrigeren Energiegehalt magert das Gemisch mit der Standardbedüsung zu stark ab. Der Motor läuft bereits im Leerlauf sehr schlecht, an Fahrbetrieb ist gar nicht zu denken.

Düsen

Um den preiswerteren Kraftstoff fahren zu können, müssen die Leelrauf- und Hauptdüse durch Größere ersetzt werden. Standardmäßig sind 40er Leerlaufdüsen und -je nach Baujahr und Drossel- 118-135er Hauptdüsen verbaut. 57,5er Leerlauf- und 155er Hauptdüsen haben sich in eigenen Versuchen als praktikabel erwiesen.

Fahrbetrieb

Bis auf schlechte Gasannahme bei sehr schlechten Wetter sind keine Einschränkungen bemerkbar gewesen.

Winterbetrieb

Die oben genannte Düsenkombination hat sich bei Temperaturen <0° zwar als fahrbar, nicht jedoch als optimal herausgestellt. Die Gasannahme aus dem Leerlauf heraus ist schlechter. Die um 1/2-1 Umdrehungen herausgedrehte Gemischschraube verbesserte die Gasannahme deutlich. Bei höheren Drehzahlen verhält sich der Motor weniger kultiviert, auch kam es zu im Volllastbetrieb zu gelegentlichen Fehlzündungen. Eine um 1-2 Größen vergrößerte Hauptdüse könnte das Problem beheben, aufgrund der Wirtschaftlichkeit wurde dies jedoch nicht probiert. Das Kaltstartverhalten verschlechtert sich bei Temperaturen <5° rapide. Eine intakte Batterie ist im Winter zwingende Voraussetzung für einen sicheren Start.

Mehrverbrauch

Bedingt durch den erhöhten Kraftstoffdurchlass der Düsen stieg der Verbrauch im Testzeitraum von ca. 4,4l Superbenzin auf 5,8l e85. Je nach Fahrweise kann der Verbrauch weiter stark ansteigen. Bei rabiater Fahrweise auf Landstraßen mit Dauerdrehzahlen kurz vor dem roten Bereich, stieg der Verbrauch auf fast 8l e85 an, der Benzinverbrauch hätte hier allerdings auch bei ca. 5,5-6l gelegen.

Motor

Eine Endoskopie des Brennraums und der Ventilsitze nach ca. 7000 Testkilometern lies keine Schäden erkennen. Auch nach 25.000km (ca. 13 Monate nach Umbau) sind keine Änderungen zu vermelden. Dass Ethanol unbeschichtete aluminiumkomponenten des Motors angreift, ist Fakt. Ob sich die Materialabtragung innerhalb eines angenommenen Nutzungszeitraumes von 100.000km negativ auswirken, ist fraglich. Langzeiterfahrungen sind leider keine vorhanden.
Im kalten Motor gelangt ein geringer Teil des Gemischs aus dem Brennraum an den Kolbenringen vorbei in den Motor. Dieser Vorgang ist selbst bei tadelloser Kompression unvermeidlich. Benzin verdampft im heißen Öl relativ schnell. Von undichten Schwimmerventilen mal abgesehen, sind keine Motorschäden bekannt, die auf Benzin in Öl zurückzuführen sind. Bei e85 verhält sich dies anders. Bedingt durch den höheren Siedepunkt verdampft Ethanol später. Ein Einsatz der GS auf Kurzstrecken verbietet sich somit um eine Verdünnung des Öls zu verhindern. Während eines Warmlaufvorgangs hat sich ca. 10-15ml Flüssigkeit aus der Motorentlüftung in den eingebauten Flüssigkeitsabscheider gesammelt. Somit ist es berechenbar, wieviele Kaltstartvorgänge ohne Erreichen der normalen Motortemperatur nötig sind, um eine für den Motor tötliche Flüssigkeitsansammlung im Öl zu erreichen.
Das Kaltstartverhalten ist größtenteils unverändert. Durch chemische Analyse des Motoröles hat sich herausgestellt, dass der Wasseranteil im Öl leicht steigt. Die von einen großen Ölhersteller genannte Obergrenze von 1vol% wurde zwar nicht einmal ansatzweise erreicht, trotzdem sollte das vorgeschriebene Ölwechselintervall nicht verlängert werden.

Gummi- und Kunststoffteile

Die im Vergaser und Tank verbauten Kuststoffteile weisen 13 Monate nach dem Umbau keine sichtbaren Schäden auf. Die Vergaserdichtungen bestehen- sofern es sich um Originalteile handelt- aus Fluorkautschuk, dem eine gute Ethanolbeständigkeit nachgesagt wird. Auch befinden sich die Ansaugstutzen im vorbildlichen Zustand. Sollte es an den Gummiteilen jedoch zu einen Schaden kommen, ist fraglich, ob dieser durch Ethanol verursacht oder zumindest begünstigt wird. Die Teile sind von Haus aus nicht unzerstörbar, z.B. treten defekte Vergaserdichtungen- auch ohne stark erhöhten Ethanolanteil im Kraftstoff- recht häufig auf.

Umbau- und Folgekosten

Die Umbaukosten beschränken sich auf einen Satz Düsen pro Vergaser. Die Leerlaufdüsen kosten ca. 7, die Hauptdüsen ca. 4€. Die Ersparnis beläuft sich beim Ersteller des Beitrags z.Z. auf ca. 5€/1000km, ausgehend von Benzinpreisen um 1,369€/l und 0,929€/l e85(Stand Oktober 2010).

Betriebserlaubis

Die Abgaswerte werden durch die andere Bedüsung verändert. Aufgrund dessen erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs, es darf im öffentlichen Straßenverkehr nicht betrieben werden

Fazit

Bei guter Tankstellensituation ist ein problemloser Betrieb mit e85 möglich. Ist die Versorgung mit dem Kraftstoff schlecht, muss von einem Umbau abgesehen werden da Benzin nicht mehr getankt werden kann. Für ständige Kurzstrecken ist der Kraftstoff absolut ungeeignet, sein Einsatz wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einen Motorschaden quittiert.

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