Überprüfung des Ladesystemes
Aus das GS 500 Wiki: www.GS-500.info
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Version vom 21:03, 14. Sep. 2007
Ersteller: AmigaHarry
Überprüfung des Ladesystems der GS500 (alle Modelle)
Das Ladesystem der GS500 ist im Wesentlichen ein 3-Phasen
Wechselstromgenerator, welcher über eine Regler/Gleichrichtereinheit
das Bordnetz versorgt und die Batterie auflädt. Der im
Motoröl laufende Generator befindet sich im linken Motordeckel und wird durch
den
am linken Kurbelwellenstumpf sitzenden, rotierenden
Dauermagneten erregt.
Die Regler/Gleichrichtereinheit befindet sich unter der
rechten Seitenverkleidung, etwa in Höhe der hinteren Fußrastenausleger
(der Teil mit den mächtigen Kühlrippen).
Wie funktioniert nun das Ganze:
Der erregte Generator erzeugt eine 3-Phasigen Wechselstrom,
der vom Gleichrichter in Gleichstrom umgewandelt wird und vom Regler
(Zenerdiode) auf 15.5V= begrenzt wird. Das System ist so
ausgelegt, daß die LiMa ab etwa 2000rpm das Bordnetz bei voller
Verbraucherlast speisen kann. Darunter muß auch noch die
Batterie "mitarbeiten", erst bei steigender Drehzahl wird dann auch
die
Batterie geladen. (Merkt man auch wenn man bei Standgas
Gas gibt: Das Licht wird deutllich heller....).
Das bedeutet aber auch: Sollte die Batterie mal leer sein
und man muß die Mühle anschieben um zu starten, sollten alle überflüssigen
Verbraucher (Licht, Griffheizung und ähnliches...)
ausgeschaltet sein, sonst bleibt kaum Saft für die Zündung über......
Überblickscheck des Ladesystems:
Ob es am Ladesystem überhaupt was hat prüft man am Besten
mit Hilfe der Ladespannung an den Batterieklemmen:
Die Ladespannung (Gleichspannung) soll 13.5V= bis 15.5V=
bei 5000rpm betragen! Ist das nicht der Fall muss LiMa UND Gleichrichter/Regler
geprüft werden.
Achtung: Bei der Prüfung muss das Abblendlicht brennen!
Für die folgenden Prüfungen muß sowohl LiMa als auch
Regler/Gleichrichter NICHT ausgebaut werden!
Prüfung Lichtmaschine
Messung Leerlaufspannung:
Von der LiMa führt ein Kabel mit 3 Polen zum
Regler/Gleichrichter: Gelb / Weiß mit grünen Streifen / Weiß mit blauen
Streifen
Den Stecker trennen und die Leerlaufleistung der LiMa
gemäß dem folgenden Bild messen:
Dazu muß der Motor mit 5000rpm laufen und die Spannung
zwischen den einzelnen Phasen muß mindestens 75V Wechselstrom betragen.
Wenn weniger gemessen wird (oder wenn auch z.b. 2
Messungen OK sind und die 3. Messung eine extrem hohen Wert ergibt) muß von
einem
Kurzschluß innerhalb der LiMa-Spulen ausgegangen werden.
Zur Sicherheit sollte dann noch der Innenwiderstand gemessen werden.
Messung Innenwiderstand:
Durchgänge/Widerstände gemäß untenstehenden Bild messen.
Zwischen den Phasen muß ein Durchgang sein aber keiner
auf Masse (Statorkern)!
Prüfung der Regler/Gleichrichtereinheit
Dazu ist das Kabel der Einheit vom Hauptkabelstrang zu
trennen und die Durchgangswiderstände nach folgender Tabelle zu messen:
Die angegebenen Widerstandswerte können je nach Messgerät
etwas differieren, müssen aber sinngemäß zusammenpassen.....
Ein paar Bemerkungen zu Problemen mit dem Ladesystem:
Das GS-Ladesystem ist ein sehr einfaches und
normalerweise robustes System.
Allerdings gibt es ein paar Dinge, die es so gar nicht
mag:
1. Zu hohe Temperaturen am Stator, denn da brennt die
Isolierung der Wicklungen durch. Das passiert meistens, wenn zu wenig Öl im
Motor ist und der Stator nicht mehr ausreichend gekühlt
wird. Eine Überhitzung durch die Fahrweise ist kaum möglich, ausser
man steht bei 35°C eine halbe Stunde im Stau....wenn da
also sogar schon die Kupplung vor Hitze rupft sollte man der GS eine
Pause gönnen.
2. Wenn ein Problem auftritt immer LiMa UND
Regelereinheit prüfen! Es ist nicht selten vorgekommen, daß jemand vor lauter
Freude
endlich den Fehler bei der LiMa (oder Regler) gefunden zu
haben, diese getauscht hat, nur um dann festzustellen, daß auch der
Regler (LiMa) kaputt war und das neue Teil jetzt dadurch
auch gleich wieder abgebrannt ist..........
3. Eine kaputte Batterie (sulfatiert, etc.) kann auch das
Ladesystem beschädigen! Also öfter mal den Säurestand und das Aussehen
Zellenplatten kontrollieren. Schneeweisse Zellenplatten
sind Sulfatierungsspuren und deuten auf ein Problem der Batterie und/oder
bereits auch des Ladesystems hin.......
4. Manche Driver packen sich ordentlich zusätzliches
E-Equipement auf die GS (Heizgriffe, Doppelscheinwerfer, etc.).
Bitte beachtet dabei, daß die LiMa für eine
Durchschnittsleistung von 200W (5000rpm) ausgelegt ist! Ist das Licht an,
benötigt
die GS selbst etwa 140Watt (inkl. Batterieladung) bei
5000rpm, bei 10000rpm allerdings 180Watt! Sie kann zwar kurzzeitig auch 280W
leisten aber trotzdem: Es bleibt also nicht viel über für
Zusätzliches....... Wenn die LiMa dauernd an der Leistungsgrenze
läuft hält sie daß nicht lange durch......
Hier noch ein kleiner Nachtrag für Besitzer des
US-Modells der GS:
Falls sie eine Import-GS oder eine griechische Version
von vor 1998 besitzen, könnte es sein, daß sie eine andere
LiMa verbaut haben. Der Unterschied liegt darin, daß für
Europa ein Stator in Sternschaltung verbaut wurde, während
für die USA ein Stator in Dreieckschaltung eingesetzt
wurde! Seit 1998 sollten dann nur mehr sterngeschaltete Statoren
eingebaut worden sein - sicher ist das aber nicht, da bei
den Händlern noch viele Ersatzteile lagern.....
Was bedeutet das für die Messung:
Gemessen wird genauso wie bei der normalen Version
(Bild):
ABER: Die Leerlauspannung muß bei 5000rpm nur 65V
Wechselstrom betragen! Für die Widerstandsmessung gilt dasselbe wie für
die Stern-Version.
Von aussen ist die LiMa nicht von der Sternversion zu
unterscheiden. Ein Indiz könnte sein, daß alle 3 Kabel in Gelb sind.
Allerdings wurden ältere LiMas in Sternschaltung auch
teilweise mit 3 gelben Kabeln ausgeführt - es ist also nicht eindeutig.
Die Leistung beider LiMas differiert nur
unwesentlich......Warum Suzuki hier unterschiedliche Versionen eingesetzt hat
ist wohl
eines der unlösbaren Mysterien aus Hamamatsu.....
Nachtrag:
Suzuki hat ab dem Bj.2003 die Regler/Gleichrichtereinheit
leicht modifiziert. Erkennbar daran, daß das rote Kabel durch ein
Schwarzes mit roten Streifen ersetzt wurde.
Als Prüfmethode schreibt Suzuki jetzt die Prüfung mittels
Diodentester vor (siehe Bild). Allerdings ist auch die alte Methode
mittels Widerstandsmessung weiterhin möglich.
Ersetze dazu 0.4-0.7V durch ca. 120-160 Ohm und 0.5-1.2V
durch ca. 40 Ohm (Werte können je nach Messgerät schwanken).
Der Stern in der Tabelle steht für unendlich (kein
Durchgang)!