Überprüfung des Ladesystemes

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Version vom 18:35, 29. Sep. 2007

Ersteller: AmigaHarry

Überprüfung des Ladesystems der GS500 (alle Modelle)

Das Ladesystem der GS500 ist im Wesentlichen ein 3-Phasen Wechselstromgenerator, welcher über eine Regler/Gleichrichtereinheit
das Bordnetz versorgt und die Batterie auflädt. Der im Motoröl laufende Generator befindet sich im linken Motordeckel und wird durch den
am linken Kurbelwellenstumpf sitzenden, rotierenden Dauermagneten erregt.



Die Regler/Gleichrichtereinheit befindet sich unter der rechten Seitenverkleidung, etwa in Höhe der hinteren Fußrastenausleger
(der Teil mit den mächtigen Kühlrippen).

Wie funktioniert nun das Ganze:

Der erregte Generator erzeugt eine 3-Phasigen Wechselstrom, der vom Gleichrichter in Gleichstrom umgewandelt wird und vom Regler
(Zenerdiode) auf 15.5V= begrenzt wird. Das System ist so ausgelegt, daß die LiMa ab etwa 2000rpm das Bordnetz bei voller
Verbraucherlast speisen kann. Darunter muß auch noch die Batterie "mitarbeiten", erst bei steigender Drehzahl wird dann auch die
Batterie geladen. (Merkt man auch wenn man bei Standgas Gas gibt: Das Licht wird deutllich heller....).



Das bedeutet aber auch: Sollte die Batterie mal leer sein und man muß die Mühle anschieben um zu starten, sollten alle überflüssigen
Verbraucher (Licht, Griffheizung und ähnliches...) ausgeschaltet sein, sonst bleibt kaum Saft für die Zündung über......


Überblickscheck des Ladesystems:

Ob es am Ladesystem überhaupt was hat prüft man am Besten mit Hilfe der Ladespannung an den Batterieklemmen:





Die Ladespannung (Gleichspannung) soll 13.5V= bis 15.5V= bei 5000rpm betragen! Ist das nicht der Fall muss LiMa UND Gleichrichter/Regler geprüft werden.
Achtung: Bei der Prüfung muss das Abblendlicht brennen!


Für die folgenden Prüfungen muß sowohl LiMa als auch Regler/Gleichrichter NICHT ausgebaut werden!


Prüfung Lichtmaschine

Messung Leerlaufspannung:

Von der LiMa führt ein Kabel mit 3 Polen zum Regler/Gleichrichter: Gelb / Weiß mit grünen Streifen / Weiß mit blauen Streifen
Den Stecker trennen und die Leerlaufleistung der LiMa gemäß dem folgenden Bild messen:



Dazu muß der Motor mit 5000rpm laufen und die Spannung zwischen den einzelnen Phasen muß mindestens 75V Wechselstrom betragen.
Wenn weniger gemessen wird (oder wenn auch z.b. 2 Messungen OK sind und die 3. Messung eine extrem hohen Wert ergibt) muß von einem
Kurzschluß innerhalb der LiMa-Spulen ausgegangen werden. Zur Sicherheit sollte dann noch der Innenwiderstand gemessen werden.

Messung Innenwiderstand:

Durchgänge/Widerstände gemäß untenstehenden Bild messen.





Zwischen den Phasen muß ein Durchgang sein aber keiner auf Masse (Statorkern)!



Prüfung der Regler/Gleichrichtereinheit


Dazu ist das Kabel der Einheit vom Hauptkabelstrang zu trennen und die Durchgangswiderstände nach folgender Tabelle zu messen:





Die angegebenen Widerstandswerte können je nach Messgerät etwas differieren, müssen aber sinngemäß zusammenpassen.....



Ein paar Bemerkungen zu Problemen mit dem Ladesystem:

Das GS-Ladesystem ist ein sehr einfaches und normalerweise robustes System.
Allerdings gibt es ein paar Dinge, die es so gar nicht mag:

1. Zu hohe Temperaturen am Stator, denn da brennt die Isolierung der Wicklungen durch. Das passiert meistens, wenn zu wenig Öl im
Motor ist und der Stator nicht mehr ausreichend gekühlt wird. Eine Überhitzung durch die Fahrweise ist kaum möglich, ausser
man steht bei 35°C eine halbe Stunde im Stau....wenn da also sogar schon die Kupplung vor Hitze rupft sollte man der GS eine
Pause gönnen.

2. Wenn ein Problem auftritt immer LiMa UND Regelereinheit prüfen! Es ist nicht selten vorgekommen, daß jemand vor lauter Freude
endlich den Fehler bei der LiMa (oder Regler) gefunden zu haben, diese getauscht hat, nur um dann festzustellen, daß auch der
Regler (LiMa) kaputt war und das neue Teil jetzt dadurch auch gleich wieder abgebrannt ist..........

3. Eine kaputte Batterie (sulfatiert, etc.) kann auch das Ladesystem beschädigen! Also öfter mal den Säurestand und das Aussehen
Zellenplatten kontrollieren. Schneeweisse Zellenplatten sind Sulfatierungsspuren und deuten auf ein Problem der Batterie und/oder
bereits auch des Ladesystems hin.......

4. Manche Driver packen sich ordentlich zusätzliches E-Equipement auf die GS (Heizgriffe, Doppelscheinwerfer, etc.).
Bitte beachtet dabei, daß die LiMa für eine Durchschnittsleistung von 200W (5000rpm) ausgelegt ist! Ist das Licht an, benötigt
die GS selbst etwa 140Watt (inkl. Batterieladung) bei 5000rpm, bei 10000rpm allerdings 180Watt! Sie kann zwar kurzzeitig auch 280W
leisten aber trotzdem: Es bleibt also nicht viel über für Zusätzliches....... Wenn die LiMa dauernd an der Leistungsgrenze
läuft hält sie daß nicht lange durch......

Hier noch ein kleiner Nachtrag für Besitzer des US-Modells der GS:

Falls sie eine Import-GS oder eine griechische Version von vor 1998 besitzen, könnte es sein, daß sie eine andere
LiMa verbaut haben. Der Unterschied liegt darin, daß für Europa ein Stator in Sternschaltung verbaut wurde, während
für die USA ein Stator in Dreieckschaltung eingesetzt wurde! Seit 1998 sollten dann nur mehr sterngeschaltete Statoren
eingebaut worden sein - sicher ist das aber nicht, da bei den Händlern noch viele Ersatzteile lagern.....

Was bedeutet das für die Messung:

Gemessen wird genauso wie bei der normalen Version (Bild):



ABER: Die Leerlauspannung muß bei 5000rpm nur 65V Wechselstrom betragen! Für die Widerstandsmessung gilt dasselbe wie für
die Stern-Version.

Von aussen ist die LiMa nicht von der Sternversion zu unterscheiden. Ein Indiz könnte sein, daß alle 3 Kabel in Gelb sind.
Allerdings wurden ältere LiMas in Sternschaltung auch teilweise mit 3 gelben Kabeln ausgeführt - es ist also nicht eindeutig.

Die Leistung beider LiMas differiert nur unwesentlich......Warum Suzuki hier unterschiedliche Versionen eingesetzt hat ist wohl
eines der unlösbaren Mysterien aus Hamamatsu.....

Nachtrag:

Suzuki hat ab dem Bj.2003 die Regler/Gleichrichtereinheit leicht modifiziert. Erkennbar daran, daß das rote Kabel durch ein
Schwarzes mit roten Streifen ersetzt wurde.

Als Prüfmethode schreibt Suzuki jetzt die Prüfung mittels Diodentester vor (siehe Bild). Allerdings ist auch die alte Methode
mittels Widerstandsmessung weiterhin möglich.

Ersetze dazu 0.4-0.7V durch ca. 120-160 Ohm und 0.5-1.2V durch ca. 40 Ohm (Werte können je nach Messgerät schwanken).
Der Stern in der Tabelle steht für unendlich (kein Durchgang)!


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