Kettenöler

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Die Frage welchen Kettenöler man verbaut, ist letztendlich eine Geschacks- und Glaubensfrage. Wir stellen euch hier ein paar Varianten vor, damit ihr euch ein eigenes Urteil bilden könnt.

Inhaltsverzeichnis

Warum überhaupt ein Kettenöler?

Ein Kettenöler gibt in gewissen Abständen eine kleine Menge Öl auf das Kettenblatt oder das Ritzel. Durch die Fliehkräfte verteilt sich das Öl auf dem Zahnrad und wird auf die Kette übertragen. Meist kommt hier Kettensägenöl zum Einsatz da dieses bessere Hafteigenschaften hat als normales Motoröl.

Durch den kontinuierlichen Schmiermittelfluss ist -bei korrekter Einstellung der Förderrate- die Kette stets gut geschmiert. Auf lange Sicht muss die Kette durch den geringeren Verschleiß seltener gewechselt werden. Da die nötigen Schmierintervalle der Kette entfallen, ist ein Kettenöler besonders für Viel- und Langstreckenfahrer interessant. Lediglich putzen sollte man die Kette alle paar Wochen oder gar Monate.

Vorteile der Kettenöler

  • höhere Lebensdauer der Kette
  • regelmäßiges Schmieren der Kette kann entfallen
  • Geldersparnis da Schmieröl billiger ist als Kettenspray

Nachteile

  • hoher Anschaffungspreis
  • ggf. optische Mängel (Geschwindigkeitssensor, Ölkanüle, etc.)
  • der Anbau eines Kettenölers ist je nach System einfach bis kompliziert
  • geringere Umweltverträglichkeit da Schmieröl recht schnell weggeschleudert wird
  • bei falsch eingestellter Förderrate können sich schnell kleine Ölflecke unter der Maschine bilden, da das überflüssige Öl einfach auf den Boden tropft. Auch eine Fahrt durch Regen kann dies trotz korrekter Förderrate verursachen, da sich Schmieröl von Regenwasser einfacher auswaschen lässt als Kettenfett.

Eigenbau Kettenöler

Ersteller: _dev_null

Hinweis: Es sind einige gute Kommentare gegeben worden oder Probleme aufgetaucht, manche Teile sind dadurch optional, andere Teile nachträglich hinzugekommen, an passender Stelle beschreibe ich eine alternative und einfacherer Möglichkeit für die Befüll-Öffnung und den Druckausgleich, dadurch fällt dann das Rückschlagventil weg; siehe auch die folgenden Teilelisten!

Was wird gebraucht


Also (im Bild durchgestrichenes ist entfallen):

  • Vorratsbehälter für das Öl
  • kleiner Fetzen Sandpapier
  • Rückschlagventil (eigentlich zum Schutz einer Aquarien-Belüftungspumpe gegen Wasserschaden)

Hinweis: Dieses kann wahlweise auch durch einen über das Schlauchende übergestülpten Stoff-Fetzen ersetzt werden

  • zwei Plastik-Schlauchverbinder
  • ca. halber Meter Alu-Rohr, auf das der Schlauch mit Gewalt raufgeht, im Bild ist nur ein Teilstück
  • 1-2 m Aquarien-Luftschlauch
  • eine passende Schlauchklemme
  • ölbeständiger Kleber, soll alles miteinander möglichst flexibel verkleben können
  • zwei Absperrventile passend zum Schlauch

Oben nicht abgebildet und trotzdem nötig sind:

  • ein Büschel Kabelbinder
  • bissel mehr als das kurze Stück Alu
  • eine Klemmhülse für Fahrrad-Bowdenzüge (sieht man später)
  • Stück Gummischläuchchen aus Fahrrad-Ventil-Reparatur-Set (auch später)
  • (Metall-)Säge zum Zurechtschneiden des Alu-Rohres
  • eine Feile vllt. statt dem abgebildeten Fitzelchen Sandpapier um am Alu-Röhrchen die Kanten/Grate rundzufeilen
  • Zange zum Verbiegen des Alurohres
  • Bohrmaschine + Bohrer um hübsche Löcher in den Flaschendeckel zu bohren
  • Schere zum Schlauch kürzen
  • eine geeignete Spritze zum Befüllen
  • Sechskantschlüssel um die Seitenabdeckung hinten am Motorrad zu lösen
  • Geduld und viele Tage Zeit (mein Kleber braucht laaaange zum Trocknen)

Hinweis: ein Zwei-Wege-Ventil, wenn man die Hightech-Druckausgleich-/Befüllvariante wählt und nicht den Stoff-Fetzen


Das Ziel der Bemühungen


Hinweis: Der Druckausgleich ist so noch nicht perfekt. Anstelle des Rückschlag-Ventils wäre ein Stoff-Stück als Luftfilter ausreichend, oder aber man verbaut zusätzlich ein Zwei-Wege-Ventil.


Die Länge des Schlauches und auch die Größe/Form des Vorratsbehälters werden bestimmt durch den Einbauort desselben. Ich werde ihn unter der Sitzbank hinter der linken Kunststoff-Seitenabdeckung am Motorrad antüteln (Kabelbinder o.ä.).

Howto

Saft austrinken, Flasche säubern, trocknen lassen und erstmal eine rauchen gehen nach den vielen Vitaminen. Danach bietet es sich an, den Deckel mit den benötigten Löchern zu versehen und dann die Anschlüsse einzukleben. Das liegt später dauernd unter Öl, sollte also schon dicht sein. So sieht das dann aus:


Das bleibt jetzt erstmal schön liegen und trocknet in Ruhe. Morgen oder übermorgen geht es dann direkt damit weiter.

Anschlüsse


Anstelle des Rückschlagventils könnte auch ein Stoff-Fetzen über das Schlauchende gezogen werden. Das hat den Vorteil, dass auch der beim Befüllen entstehende Überdruck entweichen kann und das Öl läuft auch nicht aus, solange der Schlauch höher als der Vorratsbehälter endet. Vielen Dank an Cherry für diesen Vorschlag!

Hat man nun aber wie ich schon das Rückschlagventil gekauft und will es unbedingt verwenden, kommt man um eine Art T-Stück in Form eines Zwei-Wege-Ventils vor diesem Rückschlagventil nicht vorbei, denn sonst würde beim Befüllen durch den entstehenden Überdruck kaum Öl in den Vorratsbehälter hineingehen. Daher erfolgte diese Ergänzung:


Wenn die Flasche also wie bei mir links unter/neben der Sitzbank versteckt wird, reicht ein kurzes Schlauchstück mit Absperrhahn an einem der Plastikverbinder. Das wird drangesteckt, geklebt und spaßeshalber auch noch vorsichtig mit Kabelbindern gesichert. Weiterhin soll in der Flasche kein Unterdruck mit abnehmendem Öl-Füllstand entstehen, also wird ebenfalls mit einem Stück Schlauch das Rückschlagventil so angebaut, dass durch dieses Luft in die Flasche strömen kann, aber keine Luft/kein Öl später rauskleckern, falls man versehentlich Loopings fliegt.

Nur in dem gelegentlichen Fall, dass man Öl nachfüllen möchte, wird durch oben dargestelltes Zwei-Wege-Ventil die Möglichkeit gegeben, eine Öffnung zu schaffen, um den entstehenden Überdruck entweichen zu lassen. Das Zwei-Wege-Ventil ist dabei derart angepasst, dass am vorderen Anschluss mit dem Rückschlagventil nicht mehr gedreht werden kann und es dort immer eine Verbindung zwischen Vorratsbehälter und Rückschlagventil gibt. Hinten kann man dann nach Bedarf aufdrehen.

Der gesamte Rest vom Schlauch (nicht wie abgebildet nur ein Stück, das ist auf dem Bild schon angepasst an meine GS) wird liebevoll aber bestimmt auf das Alu-Rohr gezwängt. Da kann hinterher mit dem Kabelbinder auch etwas gröber umgegangen werden.


Damit der Vorratsbehälter auch dicht ist, wird der Deckel der Flasche auf dieselbe raufgeklebt. Wer Bock auf Lösungsmitteldämpfe vom Kleber hat, kann ja gleich mal an diversen Schläuchen saugen, dabei den bereits dran hängenden Absperrhahn schließen/öffnen und sich freuen, wenn alles soweit dicht ist und funktioniert.

Nun kann das ganze Gebilde wieder trocknen, am besten 24h lang, bevor es zur Feinabstimmung der Schlauchlänge morgen ans Motorrad geht. Aber vorher einige Informationen/Anregungen zum Absperrhahn.

Der Absperrhahn

Dieser hängt da ja nun so lustig in der Luft herum:


Man kann ihn auf- und zumachen und später im Normalfall soll er geschlossen sein und irgendwo in der Nähe der Batterie unterm Sitz herumliegen. Das ist dann der Befüll-Zugang:


Mit von der letzten Drogenparty oder aus der Apotheke besorgter Spritze kann man über diesen Anschluss Öl in den Vorratsbehälter füllen. Durch Zufall bin ich an eine schöne großvolumige Infusor-Spritze gelangt, in welche sich ein (später ganz sicher übrigbleibendes) Schlauchschipselchen reindrücken lässt. Damit kann ich diese Spritze an den Absperrhahn stecken und zumindest in der Theorie kleckerfrei nachfüllen. Es wird trotzdem interessant werden, nachzufüllen, ohne gleich alles wieder aus dem System herauszudrücken. Eventuell benötigt mein Druckausgleich-Ventil-Schlauch noch ein Update in Form eines T-Stücks mit manuell zu öffnendem Absperrhahn.

Hinweis: Ja, das T-Stück-Update brauchte das System. Die Beschreibung dazu befindet sich im vorhergehenden Absatz zu den Anschlüssen.

Anpassen ans Motorrad

Vorsichtig wird der Vorratsbehälter z.B. hinter der dazu zu lösenden Seitenabdeckung verstaut und der lange Schlauch irgendwie so nach unten gefädelt, dass er Richtung Kette geht. Es wird aber noch nichts ernsthaft befestigt! Ich selber beabsichtige eine Verlegung des letzen Endes vom Öler unter der Schwinge zum Kettenblatt. Ich gehe also beim Benzinhahn runter und beim Kettenschutz unter die Schwinge. Wenn das Motorrad beim Anpassen aufgebockt ist, hat man bei entsprechender Verlegung die maximale Schlauchlänge automatisch. Da muss dann genügend Spiel sein für den Federweg, es darf aber trotzdem nichts irgendwo scheuern. Während der Schlauch da dann so traurig am Motorrad herunterhängt, wird er hinterrücks zerschnitten und der wichtige Absperrhahn (unser manueller Ölung-An/Aus-Schalter) gleich erst einmal provisorisch (ohne Kleber etc.) reingesetzt. Ich habe mich für die Nähe zum Benzinhahn entschieden. Das ist übrigens gerade die Stelle dieser Konstruktion, bei der dieser Eigenbau-Öler am meisten Geld spart. Andere Varianten haben hier ein Magnetventil oder ein Unterdruck-gesteuertes oder gar eine Pumpe.

Außerdem wird eine Stelle gesucht, an welche die Öl-dosierende Schlauchklemme befestigt werden soll. Diese kann man auf jeden Fall prima mit Kabelbindern irgendwo am Rahmen festmachen. Man sollte nur später einigermaßen gut rankommen. Hier mal ein Bild derselben in Aktion:


Nun fehlt nur noch das letzte (und schwierigste) Stück, die Verbindung zum Kettenblatt am Hinterrad. Mein ursprünglicher Plan, da einfach den Schlauch mit Kabelbindern ranzufummeln, funktioniert so nicht. Also musste ein Stück Alu-Rohr entsprechend zurechtgebogen werden und eine flexible Düse zum Auftragen des Öls ans Kettenblatt bekommen. Auf dieses Stück Alu-Rohr wird dann später der an dieser Stelle im Zusammenbau unter der Schlauchklemme oder dem Absperrhahn herabhängende Schlauch aufgesteckt und befestigt. D.h. man kann den Schlauch jetzt auf die benötigte Länge kürzen.

Öl-Applikator

Aus Richtung Schwingen-Gelenk betrachtet sieht mein letztes Bauteil, so aus:


Diese Form hatte sich nach vielem Hin und Her und Herumbiegen ergeben, das muss man also selber rausfinden, wie das nachher aussehen wird. Das gelbbraune Stück Gummi soll bei korrekter Platzierung des Applikators Kontakt mit dem Kettenblatt haben, d.h. das Alu-Rohr allein hat je nach Ausrichtung unter der Schwinge mehr oder weniger Spiel. Mit dem Rohr selber würde ich aber aus naheliegenden Gründen nicht direkt ans Kettenblatt gehen.

Wenn man sich das Rohr also zurechtgebogen hat, kann man wieder alles aus dem Motorrad rausfädeln und für die Endmontage (auch für das Anbringen des im obigen Bild sichtbaren gelbbraunen Gummistücks) vorbereiten.

Dieses Gummistück besteht aus einer abgesägten Klemmhülse für Fahrrad-Bowdenzüge und einem Stückchen Gummischlauch wie zum Reparieren bestimmter Fahrrad-Ventile verwendet wird und passt, korrekt zusammengefriemelt, perfekt in das Applikator-Alurohr.


Auch hier leistet nun der Kleber gute Dienste, um das Gummi im Alurohr zu fixieren, nachdem man das Gummi über die Klemmhülse gezwängt hat:


Bei mir war dann erstmal das Alu-Rohr komplett dicht, kurz pusten hat geholfen.

Letzte Schritte

Bevor nun der Test unter Laborbedingungen erfolgen kann, fehlen noch ein paar wenige Schritte. Der Absperrhahn, welcher oben nur provisorisch rangesteckt wurde, muss festgeklebt werden und ernsthaft mit Kabelbindern gesichert werden. Immerhin wird dieses Teil bei jeder Fahrt auf- und wieder zugedreht.


Außerdem muss der Gummisschlauch noch am Applikator befestigt werden.

Wenn das erledigt und der Kleber getrocknet ist, außerdem beim Reinpusten oder Saugen keine Undichtigkeiten auffallen, ist die Zeit für den Labortest gekommen.

"Trocken"-Test

Inzwischen bin ich dazu gekommen, den Öler auf meinem Balkon anzubringen und erste Tests vor der Montage am Motorrad durchzuführen. Es waren dabei abendliche Temperaturen um die 9°C und ggf. noch etwas kälter über Nacht.


Hier sieht man das gute Stück in seiner auch später am Motorrad vorgesehenen Lage.

Befüllt ist der Öler soweit auch schon, mit irgend so einem Kettensägen-Öl ausm Baumarkt. Ob das so eine gute Idee war mit diesem Öl, würde ich nicht unbedingt sagen, auf jeden Fall ist mein Kettensägen-Öl recht klebrig und zieht lange Fäden beim Abtropfen, die später auch nett die Felge einsauen. Zur Sauerei komme ich bei der Testfahrt.


Bei geöffnetem Absperrhahn sorgt die Schlauchklemme in dieser Stellung dafür, dass das Öl locker eine Stunde so im Schlauch hängen bleibt. Man kann also die Dosierung auf Null runterdrehen, wenn man mag.

Bei etwas aufgedrehter Klemme kommt das Öl innerhalb einer Stunde um folgende Strecke im Schlauch voran:


(Google+Rechenübung für den geneigten Leser: Wieviele Tropfen Öl ergibt das wohl Pi mal Daumen bei 4 mm Schlauchinnendurchmesser?)

Bei geschlossenem Absperrhahn war auch am nächsten Morgen kein Ölfleck auf dem Balkon, also habe ich den Öler montiert.

Montage

Unter der linken Abdeckung beim Sitz habe ich einen schönen Platz gefunden:


Ich hatte noch so eine komische weiße Polsterung rumzuliegen und habe im ersten Schritt ein schwarzes Klettband zum antüteln genommen. Da sind dann später noch Kabelbinder dazugekommen.

Die hochstehenden Schläuche habe ich zwischen Schutzblech und Batterie versteckt.

Der interessanteste Teil war die Befestigung des Applikators. Ich habe letztendlich Schlauchschellen genommen und in mühseliger Fummelei festgezogen. Auf dem folgenden Übersichtsbild kann man sie unten an der Schwinge erkennen:


Es ist also alles recht nett versteckt und wenig auffällig. Am Kettenschutz habe ich noch mit rotem Klebeband die Tarnung des Schlauches etwas verbessert.

Der Öler ist lediglich unter der Abdeckung und an der Schwinge unbeweglich befestigt. Damit der Öl-Schlauch mit seinem Absperrhahn und der Dosier-Schlauchklemme aber nicht wild umherschlackert, habe ich am Rahmen zwei dezente Kabelbinder befestigt, welche einen dritten Kabelbinder so halten, dass der Schlauch dadurch eine Führung hat und zwar hoch und runter rutschen kann, aber sonst nirgendwohin flüchtet.


Mit der lose draufgeklemmten Schlauchklemme bin ich nicht so glücklich, aber für den Moment geht es so.

Glücklicher bin ich dagegen mit dem Applikator, der sitzt bombenfest, und das sollte er auch, so ein Stück Alurohr im Kettenblatt wäre fies.


Und noch eins mehr von der Seite:


Testfahrt

Eine erste kleine Testfahrt hat gezeigt, dass ich noch ein wenig an der Dosierung feilen muss oder den Öler vielleicht nicht bei jeder Fahrt öffne, aber im Prinzip funktioniert er.

Ein wenig zu gut sogar, denn meine weiße Felge sah schön gesprenkelt aus hinterher. Das lag sicherlich auch mit daran, dass ich meine Kette aus Faulheit und Zeitmangel vorher natürlich nicht geputzt hatte. Dieser Schmadder geht aber besser ab als das alte Kettenfett, soviel steht schonmal fest. Und irgendwann gewöhnt man sich sicher an das linksseitige Felgen-Airbrush.

nach dem Auswintern

Auch nach dem (milden) Winter ist der Öler noch voll funktionsfähig. Allerdings haben sowohl die Befüllöffnung als auch der Absperrhahn ein wenig Öl durchgelassen. Beide Stellen waren in weiser Voraussicht mit etwas Küchenpapier umwickelt, somit gab es keine Sauerei in der Garage.
Zudem handelt es sich bei der Menge um ein paar Tropfen, also nix dramatisches.
Minimale Unzulänglichkeiten sind halt der Preis des Eigenbaus!

CLS

http://www.cls200.de/ mehr Info folgt

McCoi


Ersteller: cHa0s

http://www.mccoi.de/

Der Mccoi (microcontrolled chain oiler) ist im Gegensatz zum CLS oder Scotty ein freies Communityprojekt. Es handelt sich bei diesem Öler um einen Bausatz. Die Steuerlektronik muss selbst zusammengelötet werden. Da keine SMD- Bauteile zum Einsatz kommen, ist der Aufbau auch mit nur wenig Löterfahrung problemlos möglich. Es gibt verschiedene Ausführungen zu kaufen. Die Standartvariante unterscheidet sich zur Deluxevariante nur durch die Beilage von Kleinteilen. Die grundsätzliche Funktion ist bei beiden gleich. Zur Zeit gibt es den McCoi auch in einer USB- Variante zu kaufen. Diese ist aber nur für Bastler interessant, die oft an der Programmierung des Systems arbeiten. Der Normalnutzer kommt mit der Programmierung des Mikrocontrollers jedoch gar nicht in Berührung. Im Fehlerfall kann der Nutzer ohne Elektronikkentnisse auf kompetente Hilfe im Forum zurückgreifen.

Die geförderte Ölmenge ist abhängig von der Geschwindigkeit und der Witterung. Ein Geschwindigkeitssensor und ein Regensensor gehört bei diesen System zur Grundausstattung. Ein weiteres wesentliche Merkmal des McCoi ist nicht nur der Bausatzcharakter, sondern die Pumpe, die unabhängig von der Öltemperatur immer eine fest definierte Menge Öl fördert. Durch die aktive Förderung des Öls sind die Einbaupositionen von Tank und Pumpe beliebig. Ein Höhenunterschied wie bei anderen systemen muß NICHT beachtet werden.

Um diese Sensoren anbauen zu können, ist zusätzlich noch ein paar Meter Schaltlitze nötig, da nur die Deluxevariante die Leitungen bereits beinhaltet. Der Anbau des Systems ist bei der GS recht einfach.
Die Steuerelektronik und der Vorratstank finden hinter der linken Seitenverkleidung platz. Die Pumpe passt sehr gut zwischen Batterie und Spritzschutz. Der Geschwindigkeitssensor lässt sich gut am Hinterrad befestigen.

Der Geschwindigkeitssensor kann auch durch das an vielen anderen Maschinen vorliegende Tachosignal ersetzt werden. Eine entsprechende Änderung der Firmware ist dem Laien ohne Programmierkenntnisse möglich, da es für alle McCoi-Varianten eine kostenlose Windows-Software zur Konfiguration des Gerätes gibt. Die GS hat leider keinen elektronischen Tacho und greift somit auf einen Reedsensor mit Magnet zurück. Aber auch das funktioniert hervorragend da der mitgelieferte Magnet sehr stark ist und den Anbau des Sensors an der Schwinge unproblematisch macht.


Im laufenden Betrieb zeigt der Öler durch 3 Leuchtdioden seinen Status an. Die „Kontroll- LED“ leuchtet eine einstellbare Zeit, sobald das System eingeschaltet, oder die Pumpe angesteuert wird. Die „Regen- LED“ leuchtet dauernd, soblad der Regensensor nass wird. Bekommt die Steuerelektronik keine Signale mehr vom Geschwindigkeitssensor, blinkt die Regen- LED. In diesen Fall schaltet das System in ein Notprogramm und ölt die Kette in festen Zeitabständen abhängig von der eingestellten Förderrate. Diese Leuchten sollten im Sichtfeld des Fahrers verbaut werden um Probleme im System schnell zu bemerken.

Die dritte LED zeigt den per Zusatzschalter aktivierten „Cross- Mode“ an. In diesen Modus wird die Ölmenge erhöht. Dieser Modus kann zum Einölen der Kette nach einer Reinigung oder nach einer Fahrt durch starken Regen aktiviert werden.

Fazit: Die wesentlichen Vorteile des McCoi sind:

  • lageunabhängiger Einbau der Komponenten
  • geschwindigkeitsabhängige Schmierung
  • selbstständige Erkennung von Regen.
  • temperaturunabhängig da eine Pumpe benutzt wird


Die Ölmenge muss nicht ständig angeglichen werden wie es bei anderen Systemen der Fall ist. Auch der Abgriff des Unterdrucks entfällt was den Anbau erleichtert. Einziger Nachteil ist der Aufbau der Steuerelektronik, der vom Nutzer selbst zu erledigen ist. Wer allerdings Spaß am Basteln hat, sich ein ganz klein wenig mit dem System auseinandersetzen möchte, für den ist der McCoi genau das Richtige. Dank einer leicht verständlichen Aufbaudokumentation und einem sehr informativen Forum ist das aber selbst für Anfänger leicht möchglich.

Scott Oiler

Der Scottoiler lässt sich eigentlich relativ leicht an Hand der mitgelieferten Einbauanleitung verbauen. Einzig die Abnahme des Unterdrucks ist etwas speziell: Man braucht keine der mitgelieferten Adapterschrauben! Einfach einen der beiden Gumminippel (die normalerweise zum snychronisieren der Vergaser entfernt werden müssen) abnehmen und dann das 90° Winkelstück direkt aufpressen. Hierbei keine rohe Gewalt anwenden, wenn der Plastiknippel abbricht ist das ein echtes Problem! Ein bißchen Kriechöl oder Spucke helfen ungemein, dann muss das ganze aber mit Kabelbinder oder Schraubklemme gegen unbeachsichtigtes Abrutschen gesichert werden.

Wenn man zu zweit ist, kann man sich das Abnehmen des Tanks ggf. sparen, alleine ist es auf jeden Fall einfacher ohne Tank.
Bei den Bildern nicht von dem grauen Kabel verwirren lassen, dass ist für die Gang- und Öltemperaturanzeige der G²S²V²R² und ist bei standard GSen nicht vorhanden. Da die G²S²V²R² auch ein modfiziertes Heck hat, kann ich euch hier keine "beste Einbauposition" vorschlagen, ScottOiler liefert aber viele verschiedene Befestigungsmöglichkeiten mit. Sollte jemand Fotos vom Einbau an einem Standardheck haben, bitte E-Mail ans Team.

http://www.scottoiler.de/

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